Geschichte des Burgebracher Bahnhofes
Am 21. Februar 1896 wurde der Bau der Strecke Strullendorf-Schlüsselfeld vom bayerischen Landtag einstimmig genehmigt. Die Genehmigung der Strecke Frensdorf-Ebrach wurde am 30.06.1900 erteilt.
Der 1. Mai 1904 war ein Freudentag für Burgebrach. Damals fuhr der erste Zug auf der neu erbauten Strecke von Frensdorf nach Burgebrach. Die Lokomotive war mit Fichtengrün geschmückt. Eine gemeindliche Abordnung empfing den ersten Zug. Auch Böllerschüsse waren zu hören. Die restliche Bahnstrecke Burgebrach - Ebrach wurde am 21. Dezember 1904 übergeben. Auf der Strecke Strullendorf - Frensdorf - Schlüsselfeld fuhr der erste Zug bereits am 1. Oktober 1900.
Dieser feierlichen Übergabe ging am 23. April 1904 eine Probefahrt voraus. Die Planung für die neue Steigerwaldbahn begann bereits Ende des vorigen Jahrhunderts. Es gab verschiedene Varianten, doch am 30. Juni 1900 wurde die Strecke Frensdorf - Ebrach schließlich genehmigt. Der Baubeginn war 1902. Der Basaltschotter für den Bahnkörper wurde mit Rollwägen transportiert. Entlang der neuen Bahnlinie errichtete die Bahn eine eigene Telefonleitung.
Der Personenverkehr geschah werktags und an den Sonn - und Feiertagen in beiden Richtungen. Nachts zwischen zwölf und ein Uhr fuhr der letzte Personenzug (Richtung Ebrach) , Im Volksmund benannte man diesen auch als „Lumpensammler”. Mit dem Zug zogen auch die Soldaten in den Krieg. Einer dieser Soldaten sagte einmal: „Man würde nicht so schwer von zu Hause weg gehen, wenn man wüsste, dass man wieder kommt”. Dieser Soldat sah seine Heimat nicht mehr.
Der erst Waggon hinter der Lock war immer der Postwagen, mit dem auch das Stückgut befördert wurde. Dann folgten drei oder vier Waggon der „Dritten Klasse”. Die Fahrgeschwindigkeit des Zuges betrug 40 km (Kilometer)
Entlang der Strecke standen in den Orten Frensdorf, Burgebrach, Burgwindheim und Ebrach Bahnhöfe mit je einer Wohnung für den Bahnhofsvorsteher im Obergeschoss. Im Parterre war der Schalter, ein Warteraum sowie ein Dienstzimmer. Zu jedem Bahnhof gehörte auch ein eigenes Aborthäuschen sowie eine angehängte Holzhalle zur Lagerung von Stückgut.
Um Kosten zu sparen errichtete die Bahn zwischen kleineren Orten nur einen Bahnhof. Diese Bahnhöfe waren ähnlich wie die Hallen an den größeren Bahnhöfen aus Holz. Sie hatten immer einen Warteraum, jedoch gab es hier keinen Bahnhofsvorsteher. So stand ein solcher Bahnhof für die Ortschaften Manndorf, Mönchsambach und Wolfsbach draußen an der „Sambacher Kurve”. Kötsch und Mönchherrnsdorf hatten zusammen einen Bahnhof, der zwischen beiden Orten stand. Haltestellen gab es in Klemmenhof für die Gemeinde Vollmannsdorf und in Untersteinach. Diese Haltestellen hatten nur ein Abstellgleis.
Der Güterverkehr rollte nur an den Werktagen. Der Güterzug war sozusagen ein Bindeglied zwischen Stadt und Land. Stadteinwärts waren die einzelnen Waggons mit Grubenholz und Getreide beladen. Schlachtvieh und Milch rollten oft bis nach Nürnberg, wo man einen etwas höheren Preis erzielte. Auf der anderen Seite brachte der Zug Kohlen, Dünger, Schotter, u.v.a.. auf das Land. An den Haltestellen holten die Bauern ihren Dünger meist direkt ab Waggon. Nur kleine Restmengen mußten zwischen gelagert werden. Die Lagerhäuser in den größeren Orten hatten ein eigenes Anschlussgeleis. Mit dem Beginn der großen Technisierung in der Landwirtschaft, in den 50er und 60er Jahren, kamen alle Maschinen mit der Bahn. (auch Bulldog und Mähdrescher).
Bedeutend für unsere Bahnstrecke war vor allem das Treibstofflager in Schmerb. 1936 erbaut gehörte es zuerst der Wehrmacht. Nach dem Zusammenbruch(1945) und nach der Gründung des westlichen Militärbündnisses (NATO) bis Ende des kalten Krieges (1990) war es militärisches Sperrgebiet. Während der NATO-Zeit schaffte die Bahn, oft mit zwei Lokomotiven, ganze Treibstoffzüge nach Schmerb. Bei den großen Manövern fuhr dann das Militär den Sprit meist nachts wieder ab.
Im Sommer 2006 wurden die Gleise auf dieser Strecke entfernt. Hier ist jetzt ein Radweg von Frensdorf nach Ebrach entstanden.